Destruction at the Bottom of the Sea

We’ve gotten used to it. That’s what’s really fatal, getting used to it. Whether it’s the persecution of indigenous peoples whose land you want to convert into monocultures, or fracking, which not only uses more energy than it produces, which is of course very reasonable and befits homo, who calls himself sapiens, or the oil drilling in the sea, which probably also messes things up, or the completely normal, everyday exploitation of nature and our fellow creatures. It has been talked about since 1962, not about fracking, but about the extinction of species, the poisoning of the animal world with pesticides and other toxins, the pollution and destruction of habitats and we are tired of it because we know it anyway and have gotten used to it. Tell us something else because we don’t intend to change anything about it anyway. But why is all this happening?

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Zerstörung am Meeresgrund

Wir haben uns gewöhnt. Das ist das eigentlich Fatale, die Gewöhnung. Egal ob es um die Verfolgung indigener Völker geht, deren Land man zu Monokulturen umbauen möchte oder das Fracking, das nicht nur mehr Energie verbraucht, als es bringt, was natürlich sehr vernünftig ist und dem Homo, der sich selbst als sapiens bezeichnet, wohlansteht, oder die Erdölbohrungen im Meer, die wohl auch einiges durcheinanderbringen oder die ganz normale, alltägliche Ausbeutung der Natur und unserer Mitgeschöpfe. Es wird seit 1962 davon erzählt, also nicht vom Fracking, aber vom Artensterben, die Vergiftung der Tierwelt mit Pestiziden und anderen Giften, die Verschmutzung und Zerstörung der Lebensräume und wir sind es müde, weil wir es ja eh wissen und uns daran gewöhnt haben. Erzählt uns doch mal was anderes, weil wir eh nicht gedenken, irgendetwas daran zu ändern. Aber warum passiert das alles?

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Lina & die Esel

Lina wuchs in einer Familie auf, in der jede mit den Händen arbeitete. Sie hatten eine kleine Landwirtschaft, mit Gemüse, Obst und Kartoffeln. Die Mutter legte, kochte ein und verkaufte diese Dinge am Markt. Der Vater war Tischler und Drechsler. Es gab immer etwas zu reparieren. Nein, reich wurde man nicht davon, aber es war genug, um ein bescheidenes Leben zu führen. Tiere gab es keine auf dem kleinen Hof, außer einer Eselstute, mit der Linas Mutter die selbstgemachten Lebensmittel auf den Markt gebracht hatte, früher. Jetzt durfte sie ihr Gnadenbrot fressen. Sie sollte nicht alleine sein, die kleine Tapsi. Deshalb brachte Lina sie eines Tages zum Nachbaresel, so dass sie schwanger wurde und einige Monate später ein kleines Mädchen gebar. Lina nannte sie Stupsi. Von Anfang an war Stupsi sonderbar, verschreckt, in sich gekehrt und ängstlich. So wie Lina, die als Kind zwar angefangen hatte zu sprechen, es aber bald wieder aufgegeben hatte. Seitdem war sie stumm und in sich gekehrt.

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Lina & the Donkeys

Lina grew up in a family where everyone worked with their hands. They had a small farm with vegetables, fruit and potatoes. The mother laid, cooked and sold these things at the market. The father was a carpenter and turner. There was always something to fix. No, you didn’t get rich from it, but it was enough to lead a modest life. There were no animals on the small farm, except for a donkey that Lina’s mother used to bring home-made groceries to the market. Now she was allowed to eat her bread of grace. She shouldn’t be alone, little Tapsi. So one day Lina brought her to the neighbor’s donkey so that she became pregnant and a few months later gave birth to a little girl. Lina called her Stupsi. From the start Stupsi was weird, frightened, withdrawn and fearful. Just like Lina, who had started to speak as a child but had soon given up again. Since then she was mute and withdrawn.

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The Cow Couch

When you asked me if I wanted to sit on a cow, I naturally thought of one that trots around in the pasture, eats grass and lies down in between to chew the cud. So, I said if the cow is okay with it and I didn’t feel like bothering her, then I’d like to try it. You showed yourself convinced that the cow didn’t mind, because she was used to it and hadn’t resisted it until now. I only became suspicious when you led me into your house instead of behind it to a pasture. What should a cow be doing in the house? Is not a house arranged to meet human needs utterly unfit for a cow? I wanted to ask that, but I didn’t get around to it because you led me straight into the living room.

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Die Kuh-Couch

Als Du mich fragtest, ob ich auf einer Kuh sitzen wolle, da dachte ich natürlich an eine, die auf der Weide herumtrabt, Gras frisst und sich dazwischen niederlegt, um wiederzukäuen. Deshalb meinte ich, wenn es der Kuh recht ist und ich nicht das Gefühl hätte, sie zu belästigen, dann würde ich das schon gerne mal ausprobieren. Du zeigtest Dich überzeugt, dass die Kuh nichts dagegen habe, denn sie sei es gewohnt und habe sich bis jetzt noch nicht dagegen gewehrt. Misstrauisch wurde ich erst, als Du mich in Dein Haus führtest, anstatt hinter dasselbe auf eine Weide. Was sollte denn eine Kuh im Haus verloren haben? Ist nicht ein Haus, das eingerichtet ist, dass es die menschlichen Bedürfnisse befriedigt, für eine Kuh ganz und gar ungeeignet? Das wollte ich fragen, doch ich kam nicht dazu, denn Du führtest mich direkt ins Wohnzimmer.

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In the Stable

The full, pale moon lit up the yard,
so we didn’t need the flashlights for the time being.
There was no dog at the door
and there was no light.
However, there was no car in the driveway.
So, we went straight to the stable door.
We stopped for a moment
but no sound was heard
except for the wailing of the pigs in the pen.
We carefully opened the big gate,
that not locked
but only ajar.
We pushed one wing open just far enough
that we could slip through.
A breathtaking stench hit us,
and I was afraid of fainting.
But I pulled myself together.
Now wasn’t the time
to be weak.

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Im Stall

Der volle, blasse Mond erhellte den Hof,
sodass wir die Taschenlampen vorläufig nicht brauchten.
Kein Hund lag vor der Türe,
und es brannte kein Licht.
Es stand allerdings auch kein Auto in der Einfahrt.
So gingen wir direkt auf die Stalltür zu.
Kurz hielten wir inne,
doch kein Laut war zu vernehmen,
außer den Klagelauten der Schweine im Stall.
Vorsichtig öffneten wir das große Tor,
das nicht verschlossen,
sondern nur angelehnt war.
Wir schoben den einen Flügel gerade so weit auf,
dass wir hindurchschlüpfen konnten.
Ein atemberaubender Gestank schlug uns entgegen,
und ich fürchtete schon ohnmächtig zu werden.
Doch ich riss mich zusammen.
Jetzt war nicht der Zeitpunkt,
schwach zu sein.

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Buckshot Perforation

I wanted to tell my story.
I let them tell
because I’m dead now
killed by a hunter.
I was standing at the edge of a field.
The Beaters went through
and scared the pheasants away.
Right in front of me
one rose.
I saw the hunter aim
and heard the shot.
The buckshot perforated my torso.
I would have worn that perforation with pride
as a sign and reminder,
I wouldn’t have died from it.
The pheasant got away.
The hunter shrugged.
I had voluntarily put myself in this dangerous situation.
Where there is a shot, there will also be a hit.
Sometimes.
It was me this time.
Too bad, I still thought
while I bled to death.
So I’ll let my story be told.
In first-person form,
as if it were myself.
And my name is Zoe.

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Schrotkugelperforation

Ich wollte meine Geschichte erzählen.
Ich lasse sie erzählen,
weil ich jetzt tot bin,
ermordet von einem Jäger.
Ich stand am Rande eines Feldes.
Die Treiber gingen hindurch
und scheuchten die Fasane auf.
Gerade vor mir
stieg einer in die Höhe.
Ich sah, wie der Jäger anlegte
und hörte den Schuss.
Die Schrotkugeln perforierten meinen Oberkörper.
Ich hätte diese Perforierung mit Stolz getragen,
als Zeichen und Mahnung,
wäre ich daran nicht gestorben.
Der Fasan kam davon.
Der Jäger zuckte mit den Schultern.
Ich hatte mich freiwillig in diese gefährliche Situation begeben.
Wo geschossen wird, wird auch getroffen.
Mitunter.
Diesmal war ich es.
Schade, dachte ich noch,
während ich verblutete.
Deshalb lasse ich meine Geschichte erzählen.
In der Ich-Form, als wäre ich es selbst.
Und mein Name ist Zoe.

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