There is no Escape (2)

One day she gave birth to a baby. It wanted to snuggle up to its mother, but was not allowed to. They grabbed the little one, tossed it into a disc chest and took it away. It was a girl. So they put her in a box, just like the one in which she had to spend her first days, which she had just given birth. If it had been a boy, after a few days he would have been loaded onto a transporter and sent thousands of kilometers to his death. But she didn’t care, she just wanted her baby with her. With eyes wide with terror, she had to watch as it was snatched from her. It almost broke her heart. She didn’t understand. There was nothing to understand about it either.

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Es gibt kein Entrinnen (2)

Eines Tages brachte sie ein Baby zur Welt. Es wollte sich zu der Mutter kuscheln, doch man ließ es nicht zu. Man packte das Kleine, warf es in die Scheibtruhe und brachte es fort. Es war ein Mädchen. Deshalb brachte man sie in eine Box, in eine ebensolche, wie jene, in der die ihre ersten Tage zubringen musste, die sie soeben zur Welt gebracht hatte. Wäre es ein Junge gewesen, wäre er nach wenigen Tagen auf einen Transporter verladen und tausende Kilometer weit in den Tod geschickt worden. Aber es war ihr egal, sie wollte ihr Baby nur bei sich haben. Mit schreckgeweiteten Augen musste sie mitansehen, wie es ihr entrissen wurde. Es zerriss ihr fast das Herz. Sie verstand es nicht. Es gab daran auch nichts zu verstehen.

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There is no Escape (1)

Your head sinks. She closes her eyes. On her last night. She does not know. Neither can she, but she feels it. Your last night in captivity. Your last night before the freedom of death. She will be taken out. She will briefly take a look at the sun. The grass. The wide. The first time. The last time. Then they will be driven onto the van. She will already be so exhausted, exhausted from a life of suffering and pain in which she could barely take a step forward or backward, that she will not make it through those few feet.

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Es gibt kein Entrinnen (1)

Ihr Kopf sinkt nieder. Sie schließt die Augen. Zu ihrer letzten Nacht. Sie weiß es nicht. Kann sie auch nicht, aber sie fühlt es. Ihre letzte Nacht in Gefangenschaft. Ihre letzte Nacht vor der Freiheit des Todes. Sie wird hinausgeführt werden. Kurz wird sie einen Blick auf die Sonne werfen. Das Gras. Die Weite. Das erste Mal. Das letzte Mal. Dann wird man sie auf den Transporter treiben. Sie wird bereits so erschöpft sein, erschöpft von einem Leben des Leidens und des Schmerzes, in dem sie kaum einen Schritt vor oder zurück gehen konnte, dass sie diese paar Meter nicht schaffen wird.

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The Moth Trap or The Not Perfect World

Reply to an open letter from a self-confessed carnivore to the hypocritical vegans

Dear Mr. Carnivore!
Thank you for your very illuminating letter. It fertilizes the intercultural discourse between carnivores and vegans, knowing how the other person thinks and above all how he argues. Furthermore, it is clear that there is still a great deal of ignorance or non-knowledge-wanting, and that ignorance or non-knowledge-wanting is far beyond knowledge. The first crude misunderstanding that makes it difficult to deal with each other is the belief that vegans have something like a moral code that they all have to follow, one from the outside, as we say. of religious communities or dictatorial parties. It is interesting to see how the previous experiences of others are once again imposed on others, above all the hierarchical, paternalistic thinking that between vegans do not exist and cannot exist at all. And for a very important reason, to anyone who is still unfamiliar, written in the studbook.

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Die Mottenfalle oder die nicht Perfekte Welt

Antwort auf den offenen Brief eines bekennenden Fleischfressers an die heuchlerischen Veganer*innen

Sehr geehrter Herr Karnivore!

Vielen Dank für Ihr sehr erhellendes Schreiben. Es befruchtet dem interkulturellen Diskurs zwischen Karnivoren und Veganer*innen, wenn man weiß, wie der andere denkt und vor allem, wie er argumentiert. Weiters geht daraus hervor, dass nach wie vor sehr viel Unwissen oder Nicht-Wissen-wollen herrscht, ja das Unwissen oder Nicht-Wissen-wollen das Wissen bei Weitem übersteigt. Das erste grobe Missverständnis, das den gegenseitigen Umgang vehement erschwert, ist der Glaube daran, dass Veganer*innen so etwas wie einen Moralkodex haben, den sie alle, samt und sonders zu befolgen haben, einen von außen vorgegebenen, wie wir es z.B. von Religionsgemeinschaften oder diktatorisch geführten Parteien kennen. Interessant, wie da die eigenen Vorerfahrungen anderen wieder einmal übergestülpt werden, vor allem das hierarchische, paternalistische Denken, dass es unter Veganer*innen nicht gibt und gar nicht geben kann. Und das aus einem sehr wichtigen Grund, dem jeden, der noch unvertraut ist, ins Stammbuch geschrieben sei.

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The Mote Trap or The Serious Ethical Violations of Vegans

An open letter from a self-confessed carnivore to the hypocritical vegans

Dear Ladies and Gentlemen from Vegania!

Again and again you try to make me feel guilty because I eat meat. I eat only very little, at most once a day. And then only the neighbor farmer, who caresses it lovingly to death. I know that, I was there, so to speak. Please, I live in the city and the neighboring farmer is in Argentina, but in the sense of globalization and worldwide tolerance we are all neighbors. Now you’re going to become nationalist, your hypocritical pack, racist, probably. Again, a moral flaw. And he strokes his animals lovingly to death, as mentioned. I saw that myself, so to speak. He told me. I cannot speak Brazilian, but that must have been the thing he said. But I do not need to mention all that, because the real hypocrites are you. No animals may be killed for you, but I’ve seen it with my own eyes, with those in my face. And you do not let kill, you kill yourself. I saw that, so that’s what happened. I visited one of you with my dear wife. And as I look around, I discover it. At first, I was so shocked that I did not dare to look. So hypocritical and tokenistic. Even writing it down is difficult for me. You should see my hands shaking with rage and shame.

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Die Mottenfalle oder Die schwerwiegenden ethischen Verstöße der Veganer*innen

Ein offener Brief eines bekennenden Fleischfressers an die heuchlerischen Veganer

Sehr geehrte Damen und Herren aus Veganien!

Immer wieder und wieder versucht ihr mir ein schlechtes Gewissen zu machen, weil ich Fleisch esse. Dabei esse ich nur ganz wenig, so höchstens einmal am Tag. Und dann nur das vom Nachbarbauern, der es liebevoll zu Tode streichelt. Ich weiß das, ich war dabei, also quasi. Bitte ich lebe ja in der Stadt und der Nachbarbauer ist in Argentinien, aber im Sinne der Globalisierung und der weltweiten Toleranz sind wir doch alle Nachbarn. Jetzt werdet ihr auch noch nationalistisch, ihr heuchlerisches Pack, rassistisch wahrscheinlich gar. Wieder ein moralischer Makel. Und der streichelt seine Tiere ganz liebevoll zu Tode, wie erwähnt. Das habe ich selbst gesehen, also quasi. Er hat es mir gesagt. Ich kann zwar nicht brasilianisch, aber das muss es geheißen haben. Aber das alles brauche ich gar nicht anzuführen, denn die eigentlichen Heuchler seid ihr. Für euch werden vielleicht keine Tiere getötet, aber ich habe es jetzt mit eigenen Augen, mit diesen in meinem Gesicht, gesehen. Und ihr lasst nicht töten, ihr tötet selbst. Das habe ich gesehen, also das kam so. Ich war mit meiner lieben Frau bei einer von euch auf Besuch. Und wie ich mich so umsehe, da entdecke ich es. Ich war zunächst so schockiert, dass ich gar nicht hinzusehen wagte. So verlogen und heuchlerisch. Selbst es aufzuschreiben fällt mir schwer. Ihr müsstet sehen wie meine Hände zittern vor Wut und Scham.

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Vegan Means Saying Yes to Life (6)

“I think that’s the crux of the matter,” said Zoe, “How can I get people to see the suffering and the other consequences of their actions without being immediately distracted by other things such as the loss of the hierarchical order or of one’s own accustomed lifestyle? How can I touch people?“
„Why is it connected with the loss of the hierarchical order?“, Liv interjected.
“Imagine if we would actually give our non-human fellow creatures the freedom they are entitled to, that is, to shape their own lives,” Zoe replied, “Then that would mean that people would have to quickly recognize that they are other species not dependent on us. You can do this very well without us. Without this dependency, however, we would no longer have power and as long as we live in a society in which it is self-evident that power is something worth striving for, one will not want to accept this loss. Some lead countries, other corporations, still others believe that they have to exercise their power over women and children and those who do not have all these opportunities have animals. „

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Vegan heißt Ja zum Leben sagen (6)

„Ich denke, das ist der Knackpunkt“, meinte Zoe, „Wie kann ich Menschen dazu bewegen, das Leid und die anderen Konsequenzen ihres Handelns zu sehen, ohne sofort von anderen Dingen abgelenkt zu werden wie z.B. den Verlust der hierarchischen Ordnung oder des eigenen, gewohnten Lebensstils? Wie kann ich Menschen berühren?“
„Wieso ist es mit dem Verlust der hierarchischen Ordnung verbunden?“, warf nun Liv ein.
„Stell Dir vor, wir würden unseren nicht-menschlichen Mitgeschöpfen tatsächlich die Freiheit zugestehen, die ihnen zusteht, also ihr Leben selbst zu gestalten“, erwiderte Zoe, „Dann würde das bedeuten, dass die Menschen ganz schnell erkennen müssten, die anderen Spezies sind nicht abhängig von uns. Sie können das sehr gut ohne uns. Ohne diese Abhängigkeit allerdings, hätten wir keine Macht mehr und so lange wir in einer Gesellschaft leben, in der es selbstverständlich ist, dass Macht etwas Erstrebenswertes ist, wird man diesen Verlust nicht hinnehmen wollen. Manche führen Länder, andere Konzerne, wieder andere meinen, ihre Macht gegenüber Frauen und Kindern ausüben zu müssen und wer all diese Möglichkeiten nicht hat, verfügt über Tiere.“

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