You crept into my heart

Actually, I’m the prince in the house. Not from the start, of course. When you come to your owners as a small puppy, the first thing to do is to sound out the situation. Smart dogs do that, and with all modesty, I can count myself to this breed. Not like others who storm into the house with over-zeal and impertinence and take possession of everything. People don’t like it that much. A puppy is looked after a lot, but something sticks in the memory. I, for my part, acted shyly.

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Du hast Dich in mein Herz geschlichen

Eigentlich bin ich der Prinz im Haus. Nicht von Anfang an, natürlich. Wenn man als kleiner Welpe zu seinen Besitzern kommt, dann gilt es zunächst, die Lage zu sondieren. Kluge Hunde tun das, und zu dieser Sorte kann ich mich, bei aller Bescheidenheit, zählen. Nicht so wie andere, die mit Übereifer und Unverfrorenheit in das Haus stürmen und alles in Besitz nehmen. Das haben die Menschen nicht so gerne. Einem Welpen wird wohl noch so manches nachgesehen, doch es bleibt etwas im Gedächtnis haften. Ich, für meinen Teil, gab mich schüchtern.

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Unexpacted

I sat there for hours and my thoughts went round and round. I absolutely had to finish. The appointment hung over my neck like a sword of Damocles. “Where does the expression ’sword of Damocles‘ come from?” Suddenly crossed my mind, and I immediately went to look it up. At least I had the impression that I was doing something. But who am I kidding? Myself. Always just myself. Pretended this was important now. But it wasn’t. What mattered was the work that was about to be finished, and I couldn’t move a step. I felt like a dog chasing its tail, and it sat down in front of me and whined. I looked furtively at the clock. He wanted out, move. Of course, it was high time. “Yes, we’ll go in a moment,” I said soothingly, but half-heartedly, “I’ll just finish this off quickly, then we’ll go. You have to understand that!”

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Unverhofft

Seit Stunden saß ich nun da und meine Gedanken drehten sich im Kreis. Unbedingt musste ich fertig werden. Der Termin hing wie ein Damokles-schwert über meinem Nacken. „Woher kommt überhaupt der Ausdruck ‚Damoklesschwert‘?“, ging es mir unvermittelt durch den Kopf, und sofort ging ich daran, es nachzuschlagen. Da hatte ich zumindest den Eindruck, etwas zu tun. Doch wem machte ich etwas vor? Mir selbst. Immer nur mir selbst. Tat so, als wäre das jetzt wichtig. Doch das war es nicht. Wichtig war die Arbeit, die fertig gemacht werden wollte, und ich kam keinen Schritt vorwärts. Wie ein Hund, der seinen Schwanz jagt, kam ich mir vor, und selbiger setzte sich nun auch noch vor mir hin und winselte. Verstohlen sah ich auf die Uhr. Er wollte raus, sich bewegen. Natürlich, es war höchste Zeit. „Ja, wir gehen gleich“, sagte ich beschwichtigend, aber halbherzig, „Ich mach das da nur noch schnell fertig, dann gehen wir. Das musst Du doch verstehen!“

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You made her familiar to you

At first you only saw her now and then when she slipped past your window, gently and silently. It was a coincidence, pure coincidence, that you discovered it, but as soon as it happened, you became more attentive, paying attention to every slight rustling, to the smallest shadow when you looked out the window. She was beautiful and you enjoyed seeing her from a distance. On the days you saw her, you were happy and balanced. This one small moment was enough to turn your day into a special one, lifted out of the tough mass of all the other days. She stepped into your field of vision, through it and out again. It was a good day.

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Du hast sie Dir vertraut gemacht

Zuerst sahst Du sie nur ab und zu, wenn sie an Deinem Fenster vorbeiglitt, sanft und lautlos. Es war Zufall, purer Zufall, dass Du sie entdecktest, doch sobald es geschehen war, wurdest Du aufmerksamer, achtetest auf jedes leise Rascheln, auf den kleinsten Schatten, wenn Du aus dem Fenster sahst. Wunderschön war sie, und Du hattest Freude daran, sie aus der Ferne zu sehen. An den Tagen, an denen Du sie sahst, warst Du fröhlich und ausgeglichen. Dieser eine kleine Moment genügte, Deinen Tag zu verwandeln, in einen besonderen, herausgehoben aus der zähen Masse all der anderen Tage. Sie schritt in Dein Blickfeld, durch es hindurch und wieder hinaus. Es war ein guter Tag.

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Day of the Mother

Mother’s Day – Mother’s Day, her special day
Breakfast is made for her, optionally brought to bed
Ham roll, soft egg, coffee with milk
„How nice it is to have my children around me,“ she thinks,
“To be with each other, maybe we will go on a trip”.
And while she is allowed to be a mother
i.e. being allowed to be with her children,
does she not think about it
that there are millions of mothers in the world
where the togetherness at this very moment
is denied with their children,
forced to give birth
never be allowed to be mothers
for ham roll, soft egg and coffee with milk.

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Tag der Mutter

Muttertag – Tag der Mutter, ihr Ehrentag
Frühstück wird für sie gemacht, wahlweise ans Bett gebracht
Schinkelsemmel, weiches Ei, Kaffee mit Milch
„Wie schön ist es doch, meine Kinder um mich zu haben“, denkt sie,
„Miteinander zu sein, vielleicht machen wir einen Ausflug“.
Und während sie Mutter sein darf,
d.h. mit ihren Kindern sein darf,
denkt sie nicht daran,
dass es Millionen Mütter auf der Welt gibt,
denen genau in diesem Moment das Miteinander
mit ihren Kindern verwehrt wird,
die zum Gebären gezwungen,
niemals Mütter sein dürfen,
wegen Schinkensemmel, weichem Ei und Kaffee mit Milch.

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I wish you an Encounter

In the middle of spring, the time of blooming, I felt myself fading. Just at the time of the new beginning, I sensed an end in myself. During that hopeful time, desolation reigned in me. Paralyzing abandonment and sluggish slimy absence of noises, not even silence, reigned in me. The spring had dried up where it had just bubbled so abundantly, and when I stepped outside the door, just to go around the lake to do something, when I walked across the meadow, I set a certain goal Eyes, the going away, and the return, then I saw him.

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Ich wünsche Dir eine Begegnung

Inmitten des Frühlings, der Zeit des Aufblühens, fühlte ich mich selbst Verblühen. Gerade zu der Zeit des Neubeginns, erahnte ich in mir ein Ende. Während jener hoffnungsfrohen Zeit, waltete in mir die Trostlosigkeit. Lähmende Verlassenheit und träge schleimige Abwesenheit von Geräuschen, nicht einmal Stille, herrschte in mir. Dort, wo es eben noch so reichlich gesprudelt hatte, war die Quelle versiegt, und als ich vor die Türe trat, bloß um die Runde um den See zu gehen, um etwas zu tun, als ich über die Wiese ging, ein bestimmtes Ziel vor Augen, das Weggehen, und die Wiederkunft, da sah ich ihn.

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