Ich sitze am Fenster und sehe hinaus in die dunkle Nacht. Kerzenlicht erhellt den Raum und Weihnachtsdüfte erfüllen ihn. Alles ist ruhig, friedlich und feierlich. Wie es sein soll, am Heiligen Abend. Die ganze Welt scheint in Ordnung zu sein, weil es der Teil ist, den ich sehen kann. Mehr ist nicht zugänglich. Mehr scheint es nicht zu geben. Doch ich weiß es besser. Immer noch schlafen Menschen in Zelten, in Flüchtlingslagern, weil sie niemand haben will und sie nicht wissen, wo sie hingehören, werden Kinder ausgebeutet und Tiere. Vor allem Tiere. Einsam, verlassen, frierend, hungernd, eingekerkert, missbraucht. Egal ob Menschen oder nicht-menschliche Tiere, es wird keine Ausnahme gemacht. Und obwohl ich weiß, dass so viele Kräfte daran arbeiten, diesen Zustand aufrecht zu erhalten, wage ich zu träumen.
Ich träume von einer Welt, in der kein Mensch, egal woher er kommt oder wie er aussieht oder über welche Fähigkeiten er verfügt oder wie alt er ist, seinen Platz in der Gemeinschaft bekommt und sein Leben gestalten darf, unterstützt und unterstützend, in einem Gemeinsam.
Ich träume von einer Welt, in der alle Lebewesen frei sind, ihr Leben zu gestalten. Es gibt keine Ställe und keine Käfige mehr, keine Schlachthöfe und keine Ausbeutungsfabriken, sondern nur ein ruhiges, besonnenes, verstehendes Miteinander zwischen allen Kreaturen, die sich ihren Platz finden in einer wiedererstarkten Natur, weil es so viele Flächen gibt, die man einfach sich selbst überlässt, zu wachsen, zu blühen, zu gedeihen, viele verschiedene Arten und Spezies beherbergend. Und während ein Reh ohne Scheu an meinem Fenster vorbeigeht, verlasse ich meinen Beobachtungsplatz und setze mich an den Tisch, auf dem kein Tierleid mehr zu finden ist.
Ich träume von einer Welt, in der jede leben darf, einfach leben.
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