Hilfe, mein Kind ist immer noch nicht #abgestillt!

Familiäre, zwischenmenschliche Tragödien werden normalerweise im Verborgenen ausgetragen. Schließlich möchte man nicht als jemand dastehen, der etwas falsch gemacht hat, vor allem, weil man der irrigen Annahme ist, das ist nur mein Problem und alle anderen machen es richtig. Doch wie bei vielem anderen sieht man auch hier, es muss jemand beginnen, sich an die Öffentlichkeit wagen, um zu sehen, es geht vielen anderen genauso wie mir. Ich bin damit nicht alleine. Es fällt einem wie die sprichwörtlichen Schuppen von den Augen. Frau K., als eine Betroffene, hat sich dankenswerter Weise bereit erklärt, hier darüber zu sprechen. Verständlicherweise möchte sie anonym bleiben.

Interviewerin: Frau K., zunächst herzlichen Dank, dass Sie bereit sind über etwas zu sprechen, was viele belastet, aber niemand so recht wagt auszusprechen.

Frau K.: Nun, ich dachte immer, es geht nur mir so, aber seit ich das Thema angesprochen habe, melden sich tausende Menschen bei mir und bedanken sich, dass ich diese Initiative „Hilfe, mein Kind ist noch nicht #abgestillt“ ins Leben gerufen habe.

Interviewerin: Könnten Sie uns kurz erzählen, wie Ihr eigener Weg war, bis zu dem Moment, an dem Sie diese Initiative gründeten.

Frau K.: Mein Sohn ist mittlerweile 34. Als er zur Welt kam, habe ich ihn natürlich gestillt, denn stillen ist das Beste für das Baby, wie wir wissen. Nach ungefähr einem Jahr hat er sich dann selbst abgestillt und hat sich auch sehr gut entwickelt. Doch jetzt, wo der doch schon längst erwachsen ist, selbst eine Familie hat, jetzt musste ich zu meinem großen Entsetzen feststellen, dass er immer noch Muttermilch trinkt und dazu noch die, die für ein Baby einer anderen Spezies gedacht ist. Kurz gesagt, ich musste erkennen – und solch eine Erkenntnis schmerzt zutiefst, wie Sie sich vorstellen können – mein Sohn ist immer noch nicht #abgestillt.

Interviewerin: Wie haben Sie es entdeckt?

Frau K.: Ich war bei ihm zu Besuch und fand eine Packung mit weißer Flüssigkeit in seinem Kühlschrank. Daraufhin fragte ich ihn, was das sei und er meinte lapidar, dass das Milch sei und er sie tatsächlich trinke, aber auch für viele andere Zwecke verwende. Am meisten geschockt hat mich allerdings, dass das nicht nur er tue, sondern er diese auch seine Familie zu trinken gäbe. Alle seine Freund*innen täten dies und es sei ganz normal.

Interviewerin: Wie haben Sie darauf reagiert?

Frau K.: Ich war so geschockt, als ich dies erfuhr, dass ich mich erst einmal sammeln musste. Aber ich wusste, das betrifft nicht nur meinen Sohn, sondern auch viele andere Menschen. Selbst unschuldigen Kindern wird es verabreicht.

Interviewerin: Nun möchte man allerdings meinen, das sind erwachsene Menschen, die sollten doch wissen, was sie tun. Sie, als Mutter, sind da nicht mehr verantwortlich.

Frau K.: Das kann schon sein, aber hört die Verantwortung einer Mutter wirklich irgendwann auf? Wenn man sieht, dass das eigene Kind etwas tut, womit es anderen, sich selbst und der Umwelt schadet, erwarten Sie da tatsächlich, dass man tatenlos zusieht?

Interviewerin: Aber wir haben doch über Jahrzehnte gelernt, dass Milch gesund ist und wir sie deshalb bedenkenlos trinken können, ja sogar sollen.

Frau K.: Dessen bin ich mir durchaus bewusst, was aber noch lange nicht heißt, dass es auch stimmt. Mittlerweile wissen wir, dass die Milchproduktion an sich eine himmelschreiende Tierquälerei ist und die Milch der Kuh die Muttermilch für das Kalb ist und nicht für Menschen. Wachstumshormone, die darin enthalten sind, helfen dem Kalb zu wachsen, aber ein erwachsener Mensch muss nicht mehr wachsen. Ich habe immer versucht, meinem Sohn dieses Wissen mitzugeben und habe Milch auch immer als das bezeichnet, was sie ist, „Muttermilch einer anderen Spezies“.

Interviewerin: Aber warum wird es dann ganz anders erzählt? Und vor allem, von wem?

Frau K.: Das liegt doch wohl auf der Hand. Die Milchindustrie möchte weiter ihr Produkt verkaufen – ganz gleich, wie viele Opfer dabei auf der Strecke bleiben. Letztlich geht es mir nur um eines, das Wohl und die Gesundheit meines Kindes. Und viele Mütter denken genauso wie ich. Sie möchten, dass ihre Kinder endlich #abgestillt sind.

Interviewerin: Wie kann man das erreichen? Wo kann man sich als Betroffene Unterstützung holen?

Frau K.: Alle notwendigen Informationen finden sich auf der Homepage www.abgestillt.eu.

Interviewerin: Vielen Dank Frau K. für Ihre offenen Worte und ich wünsche Ihnen und allen anderen Müttern, dass es ihnen gelingt, von ihren Kindern sagen zu können: „Hurra, mein Kind ist #abgestillt!“.

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