Es ist ein schaurig kalter Tag. Das hält die Aktivist*innen des VGT (Verein gegen Tierfabriken) nicht davon ab, sich vor einer Tierausnutzungsanlage zu versammeln, Transparente zu halten, Bilder von den Schrecknissen zu zeigen und eine Untersuchung einzufordern. Denn ganz gleich ob das Wetter schön ist oder nicht, die Tiere leiden in der Industrie bei jedem Wetter, zu jeder Tages- und Nachtzeit, 24 Stunden am Tag, an jedem einzelnen Tag es Jahres und sogar noch, wenn sie zu ihrer Hinrichtung transportiert werden. Ein lebenslanges Leiden, gegen das sich der VGT seit 30 Jahren stark macht und die Erfolge, die er erzielen konnte, sprechen gleichermaßen für seine erfolgreiche Arbeit, wie die Anzahl der Gegner*innen.
Nein, der VGT zeigt keine süßen Kätzchenfotos, betreibt keinen Lebenshof oder widmet sich Einzelschicksalen, sondern setzt sich für die Verbesserung der gesetzlichen Rahmenbedingungen für alle Tiere ein, nicht nur der süßen und knuffeligen, sondern auch und vor allem der sog. Nutztiere, egal, wo diese Ausnutzung stattfindet. Nicht nur in Ställen, sondern auch im Zirkus, im Zoo, in den Versuchslaboren bis hin zur Zucht von Qualmerkmalen reicht die Palette. Diese Ausnutzung geschieht, um einen möglichst hohen Profit zu lukrieren. Sei es, wenn Kühe gezielt so gezüchtet werden, dass sie noch mehr Milch geben, Fleischrassen noch mehr Fleisch ansetzen oder Hühner noch schneller auf Schlachtgewicht hochgemästet werden. Profit ist die Differenz zwischen dem, was man in die Tiere investieren muss und dem, was man für sie bzw. deren Produkte erzielt. Deshalb ist das Crede in der Industrie, so wenig wie möglich zu investieren, um so viel wie möglich herauszuschlagen. Gespart wird am Platz, am Futter und der Arbeit. Das geht alles zu Lasten des Tierwohls, das keine Rolle zu spielen scheint. Wenn nun der VGT auftritt, um dieses Tierwohl einzufordern, gesetzlich umgesetzt zu sehen, dann werden Profite geschmälert und die Menschen, die von dieser Tierausnutzung profitieren, sehen sich in ihrer Erwerbsfreiheit eingeschränkt. Deshalb ist die Rolle des VGT eine zutiefst politische. Durch die profunde Aufklärungsarbeit, die diese Tierquäerei für die Bevölkerung offenlegt, kommt ans Tageslicht, was die Protagonist*innen dieser Industrie am liebsten im Verborgenen gelassen hätten. Niemand soll es wissen. Deshalb wird der VGT für diese Arbeit auch regelmäßig angegriffen, doch die Aufgabe, der er sich stellt, ist größer als das eigene Wohlbefinden. Es geht um einen Umgang mit unseren Mitgeschöpfen, die einer zivilisierten, angeblich humanen Gesellschaft würdig ist. Dafür lohnt es sich zu kämpfen und Repressionen in Kauf zu nehmen.
Wer Veränderungen einfordert, stößt auf Widerstand, vor allem durch jene, die durch die Veränderungen zunächst verlieren. Man könnte davon ausgehen, dass deshalb die auf Seiten des VGT sind, die durch seine Tätigkeit gewinnt. Das sind allerdings die Tiere, die nicht selbst Forderungen stellen können. Das macht die Arbeit desto schwieriger, wenn sie diejenigen, für die man sich einsetzt, nicht über ihre Leiden sprechen können. Es müssen andere für sie tun. Durch diesen unermüdlichen Einsatz über 30 Jahre ist es gelungen, dass das Thema Tierschutz bzw. Tierrechte in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind. Die Menschen wurden sensibilisiert und es gibt kaum jemanden, den dieses Thema kalt lässt. Auch das ist eines der Verdienste des VGT.
Der große Traum ist natürlich und das letzte Ziel der Arbeit, dass die Arbeit überflüssig wird, da niemand mehr ausgebeutet wird. Aber so lange es noch Ausbeutung und Misshandlung gibt, wird sich der VGT dafür einsetzen. Vielleicht möchtest auch Du Dich für die Tiere einsetzen und beim VGT mithelfen? Dann schreib einfach ein Mail an vgt@vgt.at. Wir freuen uns auf Dich!
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