Inzwischen hat es der Mensch perfektioniert, die Tiere so hinzuzüchten, dass sie einen bestimmten Zweck erfüllen. Dies gilt sowohl für sog. Nutztiere, als auch für die sog. Haustiere. Dabei wird einseitig ein bestimmtes Merkmal in den Vordergrund gestellt, ohne Rücksicht auf Verluste, was in dem Fall die unbeschadete körperliche Verfasstheit betrifft. Oder anders gesagt, wenn ein bestimmtes Merkmal besonders ausgeprägt sein soll, dann spielt es keine Rolle, was es für gesundheitliche Auswirkungen auf das Tier hat.
Die berühmte Milchkuh, die eigentlich keine Milchkuh ist, die gibt es nämlich nicht, sondern nur eine Kuh, die Mutter ist, sind auf Höchstleistung bei der Milcherzeugung gezüchtet. Inzwischen gibt eine solche Hochleistungsturbokuh beinahe vier Mal so viel Milch, als sie es noch 1950 tat. Die Folgen sind, dass die Kuh durch den erhöhten Energiebedarf gar nicht so viel fressen kann, wie sie benötigen würde. Darüber hinaus kommt es zu Euterentzündungen, Stoffwechselstörungen, Klauenproblemen, Fruchtbarkeitsstörungen und Gebärmutterentzündungen. Auch das sog. Mastrind ist nicht besser dran, denn das schnelle Wachstum führt zu Organschäden und Knochen- und Gelenksproblemen. Nicht viel besser geht es dem Geflügel. Egal ob Pute oder Huhn, es wird speziell auf Wachstum des Brustmuskels wertgelegt, so dass sie innerhalb kürzester Zeit das Schlachtgewicht erreichen. Das jugendliche Skelett kann den enormen Fleischzuwachs nicht tragen, so dass viele dieser Vögel nach einer kurzen Zeit nicht mehr stehen können. Dann geht es aber sicher den Legehennen besser? Nicht wirklich, denn durch das unnatürliche Anzüchten einer Legeleistung von 300 Eiern im Jahr, was dem Körper enorm viel Substanz abverlangt, kommt es zu Osteoporose und Erkrankung der Legeorgane. Nicht zuletzt ist das Schwein auf rascheste Gewichtszunahme gezüchtet, was ebenfalls zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führt wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und krankhaften Gelenksveränderungen.
Wir züchten also für unsere Gier Rassen heran, von denen wir von vornherein wissen, dass sie innerhalb kürzester Zeit zum Schlachter kommen. Und wenn nun die ganze Welt vegan leben würde, dann würden doch all die Rassen aussterben? Ja, und es wäre keinen Tag schade darum, denn jeder Tag ohne Qualzuchten im Stall bedeutet ein Tag weniger Tierqual.
Nun kann man sagen, dass dies noch irgendwie einen Zweck erfüllt. Schließlich geht es um Produkte, die viele, trotz allem, immer noch konsumieren, aber so gut wie nichts dafür zahlen wollen. Es ist zwar ein perverser Zweck, aber immerhin aus kapitalistisch-ausbeuterischer Sicht ein nachvollziehbarer, denn man kann damit Geld verdienen, aber die Qualzuchten enden nicht an den Stalltüren, sondern auch unter den sog. Haustieren.
Da finden sich Hunde, die wegen der verkürzten Schnauze kaum Luft bekommen und deshalb unter ständiger Atemnot leiden, sich für das Gebiss nicht genügend Platz findet, so dass Zahnfehlstellungen folgen. Andere wiederum haben zu flache Augenhöhlen, so dass die Augäpfel hervorquellen, wenn das Aug nicht gar ganz verfällt. Anderen wiederum wird der Schädel so groß gezüchtet, dass sie nicht mehr normal gebären können. Hüftschäden, Arthrose und andere Gelenksschäden werden für ein schönes Gangbild billigend in Kauf genommen. Auch offene Schädeldecken, ein verdrehtes Verhältnis zwischen Länge der Wirbelsäule und den Beinen, offener Rücken, Wasserkopf, Blind- und Taubheit aufgrund von Genmutationen, Hautkrankheiten. Kurze Schnauzen, zu kleine Tiere, abfallender Rücken, zu lange Ohren, gar kein Fell, viel zu viel Fell, Glupschaugen, zu großer Kropf etc., alles Merkmale, die nur gezüchtet werden, weil sie hübsch oder niedlich sind. D.h. Menschen, die solche Tiere züchten und die, die sie erwerben, nehmen deren Leiden billigend in Kauf, einzig und allein aus ästhetischen Gründen.
Und wenn sie niemand mehr züchtet und niemand mehr kauft, dann sterben sie doch aus? Ja, und es ist keinen Tag schade darum, denn jeder Tag ohne Qualzuchten im Heim bedeutet einen Tag weniger Tierqual.
Aber ganz egal zu welchem Zweck, sobald der Mensch sich einbildet, zu züchten, was doch letztlich nichts anderes bedeutet, als sich zum Herrn über die Evolution aufzuspielen, produziert er Qual, Tierqual. Deshalb ist es höchste Zeit, all die degenerierten, zivilisationsgeschädigten und durch Menschen verunstalteten Rassen natürlich auslaufen zu lassen und dann einfach die Hände davon zu lassen. Denn solange der Mensch sich einmischt, wird es immer vermeidbaren Schmerz, Leid und Ausbeutung geben. Deshalb sollten wir die Tiere einfach Tiere sein und sie in Ruhe lassen. Ganz gleich, wo sich der Mensch verändernd in der Natur einbringt, kommt nur Leid dabei heraus, denn so intelligent diese Spezies auch sein mag, sie bedenkt nur allzu selten die Folgeschäden. Aber wozu auch, es trifft ihn ja nicht selbst.
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