I’ve seen it

For many years, even decades, I lived in blissful ignorance. Of course, I heard from time to time that our fellow creatures in the animal exploitation industry were not doing so well. „It won’t be that bad,“ I managed to convince myself. Advertising made a significant contribution to this. You saw and see happy cows running around in the pasture, cute little pigs digging in the ground or alert chickens scratching in the ground. Somehow it was also conveyed that the AMA seal of approval stood for animal welfare, even if the AMA denies this. That was a pure figment of my imagination. Too bad actually. But because it was shown so often, I thought to myself, this is the reality, and everyone feels the same as in the pretty little pictures or in the homely videos. Except for the few exceptions that also exist. But just as some so-called domestic animals are poorly kept, so it is occasionally the case with so-called farm animals. Of course, not wanting to see is also a certain protective mechanism.

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Ich habe es gesehen

Lange Jahre, ja Jahrzehnte über lebte ich in seliger Unwissenheit. Natürlich hörte ich ab und an davon, dass es unseren Mitgeschöpfen in der Tierausbeutungsindustrie nicht so gut ginge. „Das wird schon nicht so schlimm sein“, brachte ich es fertig, mir einzureden. Einen erheblichen Beitrag dazu lieferte die Werbung. Da sah und sieht man glückliche Kühe, die auf der Weide herumlaufen, allerliebste Schweinchen, die im Boden wühlen oder aufgeweckte Hühner, die im Boden scharren. Irgendwie wurde auch vermittelt, dass das AMA-Gütesiegel für Tierwohl stand, auch wenn die AMA das abstreitet. Das war eine reine Ausgeburt meiner Phantasie. Schade eigentlich. Aber weil es so oft gezeigt wurde, dachte ich mir, das ist die Realität und allen geht es so wie auf den hübschen Bildchen oder in den anheimelnden Videos. Bis auf die paar Ausnahmen, die es eben auch gibt. Aber genauso, wie manche sog. Haustiere schlecht gehalten werden, so geschieht es gelegentlich bei den sog. Nutztieren. Es ist natürlich auch ein gewisser Schutzmechanismus, nicht sehen zu wollen.

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The Nudiapes are coming

“Did you see it? Did you hear it?” resounds from all sides at the silverback, who has made himself comfortable under a tree and is chewing on the tasty leaves unperturbed.
„Yes, I did see it. Yes, I heard it”, he finally has to react, “You cannot be overlooked. Not to be overheard. Where they invade, they invade in droves. They are so many. And they make such a noise. They want to be seen. be heard. They’re so pushy and self-absorbed and take themselves so incredibly seriously.“
„They will destroy everything,“ a voice can be heard, „everything, everything.“
“They’re going to cut everything down,” the mighty gorilla lazily confirms, “And then they’re going to grow food and put up fences, and then they’re going to catch some of us and lock them up. Then they take everything away from them. The milk and the eggs and the babies. Then they kill her. They eat the carcasses. Nobody will escape. They think they own what they take, the land, the trees and the animals.”
“What does own mean?” asks someone in the crowd.

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Die Nacktaffen kommen

„Hast Du es gesehen? Hast Du es gehört“, schallt es dem Silberrücken von allen Seiten entgegen, der es sich unter einem Baum gemütlich gemacht hat und ungerührt an schmackhaften Blättern kaut.
„Ja, ich habe es gesehen. Ja, ich habe es gehört“, bemüßigt er sich endlich zu reagieren, „Sie sind ja nicht zu übersehen. Nicht zu überhören. Wo sie einfallen, fallen sie in Scharen ein. Es sind so viele. Und sie machen einen solchen Lärm. Sie wollen gesehen werden. Gehört werden. Sie sind so aufdringlich und penetrant und von sich selbst eingenommen und nehmen sich so ungeheuer wichtig.“
„Sie werden alles niedermachen“, lässt sich eine Stimme vernehmen, „Alles, alles.“
„Sie werden alles niedermachen“, bestätigt der mächtige Gorilla träge, „Und dann bauen sie Futter an und stellen Zäune auf und dann werden sie einige von uns fangen und einsperren. Dann nehmen sie ihnen alles weg. Die Milch und die Eier und die Babies. Dann töten sie sie. Die Kadaver fressen sie. Niemand wird entkommen. Sie meinen, es gehört ihnen, wie sie es sich nehmen, das Land, die Bäume und die Tiere.“
„Was heißt gehören?“, fragt jemand aus der Menge.

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Abuse of Justice

Now you are lying warm and cozy on the straw, have enough space and can go out into the pasture. A few days ago, it was quite different. You lived in a very small space on dirty slatted floors with many other fellow sufferers. Your wounds, which were caused by the sharp crevices, but also by your peers who nibbled at you because you were one of the weaker ones and they were simply boring, so completely without distraction and employment opportunities. Pigs spend most of their time happily exploring their surroundings. But in these shitholes? One step forward, one step back. That was all you could do, constantly exposed to the toxic ammonia fumes of your own excrement, which collected under the cracks in the floor and was never removed, at least for the few months you were allowed to live. You were also totally filthy, but that could be washed off, only the wounds that your body bears still bear witness to this difficult time. Finally, the barn was closed, and you came here to live the rest of your life in peace and quiet. I called you Fridolin.

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Justiz-Missbrauch

Jetzt liegst Du warm und gemütlich im Stroh, hast genügend Platz und darfst raus auf die Weide. Vor einigen Tagen war das noch ganz anders. Da lebtest Du auf engstem Raum auf verdreckten Vollspaltenböden mit vielen anderen Leidensgenoss*innen. Deine Wunden, die durch die scharfen Spalten verursacht wurden, aber auch durch Deine Artgenoss*innen, die an Dir herumknabberten, weil Du zu den schwächeren zähltest und ihnen schlicht fad war, so ganz ohne Ablenkung und Beschäftigungsmöglichkeit. Dabei verwenden Schweine den Großteil ihrer Zeit darauf mit Lust und Freude, ihre Umgebung auszukundschaften. Aber in diesen Dreckslöchern? Ein Schritt vor, einer zurück. Das war alles, was ihr tun konntet und dabei ständig den giftigen Ammoniakdämpfen Eurer eigenen Exkremente ausgesetzt, die sich unter den Spalten des Bodens sammelten und die nie entfernt wurden, zumindest die paar Monate, die ihr hättet leben dürfen. Du warst auch total verdreckt, doch das ließ sich abwaschen, nur die Wunden, die Dein Körper trägt, zeugen noch von dieser schweren Zeit. Endlich wurde der Stall geschlossen und Du kamst hierher, wo Du den Rest Deines Lebens in Ruhe und Frieden leben darfst. Fridolin habe ich Dich genannt.

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AMA – Unsere souveränen Retter aus dem Chaos

Wiederum gab es Aufdeckungen von schrecklichster Tierqual in der Tierindustrie, wobei es sich durchgehend um AMA-Gütesiegel-Betriebe handelte, woraufhin sich die Parademarketer sich bemüßigt fühlten, einen entsprechenden Artikel zu veröffentlichen, der dies ins rechte Licht rücken wollte. Diesen Artikel bespreche ich in dieser Episode.

Hier kannst Du die Episode „AMA – Unsere souveränen Retter aus dem Chaos“ hören.

Lara’s Christmas among Meat Eaters (3)

The table had been beautifully set. A discreetly embroidered tablecloth had been lying on it, accompanied by the matching serviettes and a service that was tailored to it. Candles were burning and it could all have been beautiful if it wasn’t for the dead animal on it. Lara suddenly had to swallow, even down her tears. „The festival of love is a festival of death, actually,“ she had thought, but not said it as she took her seat. „Very nice,“ she had heard her father say, „Now let’s say grace and then eat this wonderful bird together, which God in his wisdom gave us for food.“ Automatically everyone had folded their hands and lowered their eyes, while the master of the house said prayer. „Well, let’s start then,“ he explained and took over the carving, „Lara, you’ll have to eat that too, because we don’t have any extra sausages.“

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Laras Weihnachten unter Fleischessern (3)

Der Tisch war wunderschön gedeckt gewesen. Ein dezent besticktes Tischtuch hatte darauf gelegen, begleitet von den passenden Servietten und einem, darauf abgestimmten Service. Kerzen hatten gebrannt und es hätte alles wunderschön sein können, wäre da nicht das tote Tier darauf gestanden. Lara hatte unvermittelt schlucken müssen, auch ihre Tränen hinunter. „Das Fest der Liebe ist ein Fest des Todes, eigentlich“, hatte sie gedacht, es aber nicht ausgesprochen, während sie ihren Platz eingenommen hatte. „Sehr schön“, hatte sie ihren Vater sagen hören, „Nun wollen wir das Tischgebet sprechen und dann gemeinsam diesen wunderbaren Vogel verspeisen, den Gott uns in seiner Weisheit zur Speise geschenkt hat.“ Automatisch hatten alle die Hände gefaltet und die Augen gesenkt, während der Herr des Hauses besagtes Gebet sprach. „Nun, dann lasst uns anfangen“, hatte er erklärt und das Tranchieren übernommen, „Lara, Du wirst auch das essen müssen, denn bei uns gibt es keine Extrawürste.“

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Laras Weihnachten unter Fleischessern (2)

Lara hatte von Anfang an ein mulmiges Gefühl gehabt. Nicht, dass es einen besonderen Anlass gab. Eigentlich hätte sie sich freuen müssen. Ihre Mutter hatte sie in den letzten Tagen vor dem Heiligen Abend immer wieder gefragt, was man denn so esse als Veganerin und was sie kochen könnte. Lara hatte ihr mehr als bereitwillig Auskunft gegeben. Je mehr sie sich ausgetauscht hatten, desto mehr hatte Lara den Eindruck, dass ihre Mutter sogar Spaß daran gefunden hatte. Doch ihre Mutter, die ihren Namen Sophie, die Weisheit, zurecht trug, war immer schon ein sehr offener, unkonventioneller und experimentierfreudiger Mensch gewesen. Mehr Sorgen hatte sie sich wegen ihres Vaters gemacht, der sehr konservativ war und große Stücke auf Traditionen hielt. Ebenso wie ihre Brüder, die ihrem Vater in sehr Vielem nacheiferten. Dementsprechend zaghaft hatte sie die Wohnung ihrer Eltern betreten.

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