„Leben und leben lassen ist meine Devise“,
sagst Du zu mir,
und ich sehe Dich an,
weil ich mich frage,
wie ich es Dir verdeutlichen soll,
dass ich Deiner Meinung bin,
aber doch etwas anderes meine,
als Du intendierst.
„Leben und leben lassen ist meine Devise“,
bedeutet für Dich,
dass Du mich leben lässt,
mich,
und alle anderen Menschen,
wobei nicht einmal das stimmt,
denn Dein T-Shirt spricht dagegen,
aber zumindest bist Du großmütig,
Menschen,
die in Deinem Gesichtskreis,
Deinem ethischen Umfeld,
der wirtschaftlichen Erfolgsseite,
so leben dürfen,
wie sie wollen,
ihre eigenen Entscheidungen fällend,
womit mitgemeint ist,
dass Du das auch willst,
Deine eigenen Entscheidungen zu treffen
und zu leben,
wie Du willst.
Ich soll Dich also in Ruhe lassen,
Dir nichts erzählen von meinen Überzeugungen,
von den schlimmen Dingen,
die passieren,
weil Du so lebst,
wie Du lebst.
Allein dadurch,
dass ich Dir angeblich diese Informationen aufzwinge,
beeinträchtige ich Dich in Deiner Freiheit.
Du willst es nicht wissen,
wie das Huhn,
das Du gerne isst,
im Schlachthof zu Tode massakriert wird,
als Putzfetzen missbraucht wird,
wie es unter Höllenqualen in Turbogeschwindigkeit heranwächst,
denn Du willst es ja essen,
aber nicht zugeben,
dass Du Anteil hast,
an den Qualen,
die diesen unschuldigen Geschöpfen zugefügt werden.
Damit, dass ich Dir davon erzähle,
Dir die Bilder zeige,
kommt Dein Weltbild ins Wanken,
Weltbild, das nur aus Selbst besteht,
ein Selbstbild,
das Dir sagt,
„Ich bin ein guter Mensch“,
was man schon allein daran sieht,
dass ich Dir sage,
„ich lasse Dich vegan leben,
aber ich will,
dass Du mich fleischlich leben lässt“.
Ich lasse Dich auch.
Ich kann es nicht ändern,
wenn Du es nicht willst.
Ich kann nicht verhindern,
dass für Dich Millionen Lebewesen
gezüchtet, gemästet, ausgebeutet und massakriert werden,
aber ich kann es Dir sagen,
dass für Dich diese Lebewesen,
die Du in dem Sinne in Deine Devise aufnimmst,
als dass „leben lassen“ bedeutet,
dass sie ihr Leben für Dich lassen.
„Leben und leben lassen ist Deine Devise“,
womit Du meinst,
dass all die Kreaturen,
die nicht menschlich sind,
ihr Leben für Dich lassen sollen,
hast kein Problem damit,
dass sie um das einzige gebracht werden,
was sie haben.
Das geht sogar so weit,
dass Du Dir einreden kannst,
sie seien dafür da,
es ist der Grundnutzen ihres Lebens,
wer auch immer das festgelegt hat,
abgesehen von Deiner Lust ihren Körper,
die Erzeugnisse ihrer Körper,
zu konsumieren.
Schön zurechtgelegt.
Das darf man nicht ins Wanken bringen,
dieses festgefügte Weltbild,
indem Du Dich selbst als guten Menschen
unter all den guten Menschen sehen kannst,
denn Du lebst ja nach der Devise,
„Leben und leben lassen“.
„Leben und leben lassen ist Deine Devise“
und die perfideste Form zu verschleiern,
dass Du mit Leben lassen
Leben nehmen meinst,
Leben,
das kaum begonnen,
schon wieder beendet wird,
ein einziges Martyrium,
vom ersten bis zum letzten Moment.
Das kann schon alles sein,
nur reden darf ich nicht davon,
denn wenn ich Dir erzähle,
Dir die Bilder zeige,
dann höre ich auf Dich leben zu lassen,
denn ich fordere Dich auf,
Stellung zu nehmen,
ja, Du selbst als Einzelperson,
fordere Dich auf,
mir zu erklären,
wie das zusammenpasst,
Dein Selbstbild
und die Qualen, die Du damit bereitest,
Deine freien Entscheidung,
und die Gefangenschaft,
die Du anderen aufbürdest,
mit Deinem Lebensweg.
Ich zwinge es Dir nicht auf,
aber es steht im Raum,
es ist nicht mehr wegzuleugnen.
Du kannst nicht mehr sagen,
ich habe es nicht gewusst
und so aus Unwissenheit gehandelt,
rein aus Unwissenheit.
Das geht dann nicht mehr,
wenn ich Dich darüber aufkläre
und Du erkennen solltest,
dass Deine Devise
„leben und leben lassen“,
den größten Betrug am Leben darstellt.
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