30 Jahre – Im Namen der Tiere

Es ist ein schaurig kalter Tag. Das hält die Aktivist*innen des VGT (Verein gegen Tierfabriken) nicht davon ab, sich vor einer Tierausnutzungsanlage zu versammeln, Transparente zu halten, Bilder von den Schrecknissen zu zeigen und eine Untersuchung einzufordern. Denn ganz gleich ob das Wetter schön ist oder nicht, die Tiere leiden in der Industrie bei jedem Wetter, zu jeder Tages- und Nachtzeit, 24 Stunden am Tag, an jedem einzelnen Tag es Jahres und sogar noch, wenn sie zu ihrer Hinrichtung transportiert werden. Ein lebenslanges Leiden, gegen das sich der VGT seit 30 Jahren stark macht und die Erfolge, die er erzielen konnte, sprechen gleichermaßen für seine erfolgreiche Arbeit, wie die Anzahl der Gegner*innen.

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Tiere retten ist nicht genug (5)

Was Tatjana sich vorgenommen hatte, setzte sie auch in die Tat um. Es war so leicht, viel leichter als sie dachte, sich ohne tierliche Produkte zu ernähren. Vor allem die vegane Community unterstützte sie sehr. In erster Linie, wenn sie sich mit Nicht-Veganer*innen auseinandersetzte, denn das war eine der merkwürdigsten Erfahrungen, die sich machen musste. Sobald jemand erfuhr, dass sie sich tierleidfrei ernährte, wurde sie verhöhnt, im besten Fall, zumeist aber beschimpft und heruntergemacht. Sie verstand die Welt nicht mehr. Sie versuchte, so weit es ihr möglich war, Tierleid zu vermeiden und damit letztlich auch Menschenleid, und dafür wurde sie angefeindet? Sie tat ja niemandem was zuleide, ganz im Gegenteil?

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Erkenntnis ist irreversibel (1)

Rebekka wurde von ihren Freundinn*en mit Hochachtung und ihren Feind*innen mit Neid nur mehr Rebel genannt. Und das war sie auch, eine Rebellin. Schließlich war das ihre Aufgabe, so sah sie es zumindest. Mit 16 Jahren hatte man zu rebellieren, die Erwachsenen, sog. Autoritäten und Vorgesetzten, Würdenträger*innen und Amtsinhaber*innen über die Ränder ihrer wohltemperierten Einstellungsverkrustungen zu führen, in Frage zu stellen, was fraglos scheint, zu desavouieren, was unumstößlich anmutet und lächerlich zu machen, was so an Wertnostalgie in den Köpfen festzementiert ist. Wann sollte sie es denn sonst tun? Mit 26, wenn sie, eingespannt in Beruf und Familie, immer zu fürchten haben würde, dass sie jemanden vergrämte, die/der ihr das Leben schwer machen konnte. Nein, jetzt musste es sein, mit 16, ohne Abhängigkeiten und Verpflichtungen, ohne dem Ausgeliefert-sein an den guten Willen anderer. Sie erprobte sich im Aufstand, zivilen Ungehorsam und passivem Widerstand.

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Bis zum letzten Atemzug

Gefangen in den Alltäglichkeiten,
vereinnahmt von all den Dingen,
die zu tun sind,
zusammengepresst vom Druck des Faktischen,
hatte ich keine Wahl,
weil ich sie nicht haben wollte.
Keine Zeit.
Keine Geduld.
Keine Notwendigkeit.

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