Der Experimentator

„Schau mal, er ist endlich aufgewacht“, drang eine weibliche Stimme an sein Ohr. Er lag auf einem kalten Tisch. Es war ihm sofort klar, um welchen Tisch es sich handelte, einen klinisch sauberen, seinen Experimentiertisch, an dem er schon so viele Tiere festgeschnallt hatte. Die Zeiten, in denen man die Tiere, mit denen die Wissenschaft ihre Spielchen trieb, annageln durfte, waren leider vorbei. Wie sehr wünschte er sich, er hätte zurzeit Claude Bernards oder Rene Descartes gelebt. Da konnte man in seinem Labor noch schalten und walten, wie man wollte, ohne dass einem ständig jemand ins Handwerk pfuschte. Aber heutzutage musste man sich für jeden kleinen Pickser bei einer Maus rechtfertigen, als wenn eine Maus oder 10.000 oder mehr eine Rolle spielen würden. Dabei leisteten sie, er und sein Team, großartige Arbeit für die Wissenschaft. Er versuchte sich aufzurichten, doch er war an den Tisch gekettet. Nicht einen Zentimeter vermochte er seine Arme oder Beine anzuheben. Selbst der Kopf war mittels einer Halsmanschette fixiert, so dass er ihn nicht einmal von links nach rechts zu drehen vermochte, sondern nur stur geradeaus blicken konnte, mitten in die schwärzeste Dunkelheit, wie ihm vorkam.
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