Leid ist systemimmanent

Es ist wieder so weit. Dem VGT werden Aufnahmen aus einem Schlachthof anonym zur Verfügung gestellt, auf denen erkennbar wird, mit welcher Brutalität und Verachtung Menschen fühlende, leidende Geschöpfe behandeln. In dem Fall geht es um Hühner, aber letztlich ist es wohl egal, welche Spezies es betrifft oder aus welchem Schlachthof die Aufnahmen stammen, in allen werden unsere Mitgeschöpfe grausamst behandelt. Ab und an nehmen sich Menschen ein Herz und wollen, dass solche Aufnahmen an die Öffentlichkeit gelangen. Die Folgen sind so banal wie vorhersehbar.

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Leben & leben lassen

„Leben und leben lassen ist meine Devise“,
sagst Du zu mir,
und ich sehe Dich an,
weil ich mich frage,
wie ich es Dir verdeutlichen soll,
dass ich Deiner Meinung bin,
aber doch etwas anderes meine,
als Du intendierst.

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Justiz-Missbrauch

Jetzt liegst Du warm und gemütlich im Stroh, hast genügend Platz und darfst raus auf die Weide. Vor einigen Tagen war das noch ganz anders. Da lebtest Du auf engstem Raum auf verdreckten Vollspaltenböden mit vielen anderen Leidensgenoss*innen. Deine Wunden, die durch die scharfen Spalten verursacht wurden, aber auch durch Deine Artgenoss*innen, die an Dir herumknabberten, weil Du zu den schwächeren zähltest und ihnen schlicht fad war, so ganz ohne Ablenkung und Beschäftigungsmöglichkeit. Dabei verwenden Schweine den Großteil ihrer Zeit darauf mit Lust und Freude, ihre Umgebung auszukundschaften. Aber in diesen Dreckslöchern? Ein Schritt vor, einer zurück. Das war alles, was ihr tun konntet und dabei ständig den giftigen Ammoniakdämpfen Eurer eigenen Exkremente ausgesetzt, die sich unter den Spalten des Bodens sammelten und die nie entfernt wurden, zumindest die paar Monate, die ihr hättet leben dürfen. Du warst auch total verdreckt, doch das ließ sich abwaschen, nur die Wunden, die Dein Körper trägt, zeugen noch von dieser schweren Zeit. Endlich wurde der Stall geschlossen und Du kamst hierher, wo Du den Rest Deines Lebens in Ruhe und Frieden leben darfst. Fridolin habe ich Dich genannt.

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Das verwaiste Kalb

Milch ist gesund und gut für Dich. Milch stärkt die Knochen und soll sogar schlau machen, wie es die NÖM-Werbung suggeriert. Seit den 60er Jahren wird uns dieses Ammenmärchen erzählt und wir glauben es. Untermalt wird das von Szenarien glücklicher Kühe auf der Weide, lustig herumspringenden Kälbchen und der ganzen bäuerlichen Idylle, die uns die Werbung so gerne suggeriert. Wenn es den Tieren eh so gut geht und dieses wunderbare, weiße Getränk so gut für uns ist, warum sollten wir es lassen? Milch ginge vielleicht noch, aber Käse, der ist so schrecklich gut. Darauf können manche nie verzichten, wie sie meinen.

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Wir wollen nicht, dass sich wer unwohl fühlt

Du isst so gut, wie kein Fleisch mehr. Hast Du mir erzählt.
Ich habe Dich angesehen und gewusst, Du lügst.
Nein, eigentlich hast Du nicht gelogen, denn fast kein Fleisch mehr, das ist doch Auslegungssache.
Was ist mit der Pizza, habe ich gefragt.
Na Pizza, die esse ich schon mit Salami.
Es schmeckt halt einfach zu gut.

Das verstehen wir doch.
Wir wollen doch nicht, dass Du Dich unwohl fühlst.

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Blut, überall Blut

Wir sitzen in der Höhle und starren an die Wand, nicht angebunden, zumindest nicht durch physische Fesseln, sondern gehalten durch Konventionen, soziale Abmachungen und scheinbare Unausweichlichkeiten. Wir bewegen uns nicht, damit wir uns der Illusion hingeben können, wir wären durch Fesseln gebunden. Erst, wenn wir uns bewegten, würden wir bemerken, dass es keine Fesseln gibt. Illusion von heiler Welt in Anbetracht des Unterganges, weil es uns die Bilder sagen. Nein, es ist nicht schlimm, sondern gut. Wir müssen nur immer so weitermachen, wie bisher. Nicht ablenken lassen vom bisherigen Weg, der doch erfolgreich war. Alle leben im Wohlstand. Alle haben einen Kühlschrank und ein Auto und einen Fernseher. Wer es nicht hat, ist selbst schuld. Ein Weg der Erfolgreichen, wenn man nur brav sitzen und der Illusion treu bleibt.

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Antibiotikaresistenzen gefährden Menschenleben

„Kümmerts Euch doch um die Menschen, statt um die Viecher“, ist ein immer wieder bemühtes Argument, um sich nicht mit dem Thema Tierrechte auseinandersetzen zu müssen. Dabei sprächen viele Faktoren eine deutliche Sprache für den Zusammenhang zwischen Tier- und Menschenrechtsaktivismus. So werden für die Fütterung der rd. 80.000.000.000 Nutztiere enorme Anbauflächen benötigt, die bevorzugt in Regenwaldgebieten angelegt werden, wofür die entsprechenden Wälder und Menschen weichen müssen, mit all den bekannten Folgen. Außerdem ist es äußerst ineffizient, hochwertige Lebensmittel zunächst durchs Tier zu schleusen, bevor es der Mensch bekommt. Auf diesem Weg gehen rd. 80% der Nährwerte verloren. Bei einer rein pflanzlichen Ernährung, müsste kein Kind auf der Welt mehr an Hunger sterben. Der Konnex ist also nicht so schwer zu finden. Ein weiterer besteht in der Verabreichung von Antibiotika an Tiere, deren Körper gegessen werden und Antibiotikaresistenzen und der Bildung von multiresistenten Keimen.

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Aus dem Leben einer Milchkuh

Die Kuh ist, ebenso wie der Mensch, ein Säugetier. Damit ein Säugetier Milch produziert muss es ein Baby bekommen. So werden weibliche Kühe, die zur Milchproduktion herangezogen werden, so früh wie möglich künstlich besamt und gebären nach neun Monaten ein Kalb, das ihnen sofort wieder weggenommen wird, da dieses sonst die Milch einfach wegtrinken würde. Stattdessen erhält es angereicherte Sojamilch. Um einen Liter Milch zu produzieren, muss das Herz 500 Liter Blut durch das Euter pumpen. Das ergibt 20.000 Liter bei einer Milchleistung von 40 Litern pro Tag, was die Regel ist, zumindest in der Milchindustrie. Natürlich wären sechs Liter pro Tag. Dazu kommen noch ca. 50.000 Pumpleistungen für die Leber, die für den Stoffwechsel von entscheidender Bedeutung ist, zusätzlich zur Durchblutung des restlichen Körpers. Vergleichbar ist diese Leistung mit der eines Rennpferdes im Galopp. Sie bestreitet quasi vier- bis sechsmal pro Tag einen Marathon, sieben Tage in der Woche, 44 Wochen im Jahr.

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An dem Tag, an dem ich das Leid sah …

war es nicht mehr möglich es zu negieren. Ich kann nicht zurück, hinter eine einmal gemachte Erfahrung. Ich kann es nicht mehr länger ignorieren und nicht mehr so tun, als wäre nichts. Das schön verpackte Schweinekotelett, sauber und adrett ist der Teil eines Kadavers, der zu einem Schwein gehörte, das von Anfang bis zum Ende seines Lebens in einem Tier-Gefängnis wohnte.

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