Justiz-Missbrauch

Jetzt liegst Du warm und gemütlich im Stroh, hast genügend Platz und darfst raus auf die Weide. Vor einigen Tagen war das noch ganz anders. Da lebtest Du auf engstem Raum auf verdreckten Vollspaltenböden mit vielen anderen Leidensgenoss*innen. Deine Wunden, die durch die scharfen Spalten verursacht wurden, aber auch durch Deine Artgenoss*innen, die an Dir herumknabberten, weil Du zu den schwächeren zähltest und ihnen schlicht fad war, so ganz ohne Ablenkung und Beschäftigungsmöglichkeit. Dabei verwenden Schweine den Großteil ihrer Zeit darauf mit Lust und Freude, ihre Umgebung auszukundschaften. Aber in diesen Dreckslöchern? Ein Schritt vor, einer zurück. Das war alles, was ihr tun konntet und dabei ständig den giftigen Ammoniakdämpfen Eurer eigenen Exkremente ausgesetzt, die sich unter den Spalten des Bodens sammelten und die nie entfernt wurden, zumindest die paar Monate, die ihr hättet leben dürfen. Du warst auch total verdreckt, doch das ließ sich abwaschen, nur die Wunden, die Dein Körper trägt, zeugen noch von dieser schweren Zeit. Endlich wurde der Stall geschlossen und Du kamst hierher, wo Du den Rest Deines Lebens in Ruhe und Frieden leben darfst. Fridolin habe ich Dich genannt.
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