Die Kuh-Couch

Als Du mich fragtest, ob ich auf einer Kuh sitzen wolle, da dachte ich natürlich an eine, die auf der Weide herumtrabt, Gras frisst und sich dazwischen niederlegt, um wiederzukäuen. Deshalb meinte ich, wenn es der Kuh recht ist und ich nicht das Gefühl hätte, sie zu belästigen, dann würde ich das schon gerne mal ausprobieren. Du zeigtest Dich überzeugt, dass die Kuh nichts dagegen habe, denn sie sei es gewohnt und habe sich bis jetzt noch nicht dagegen gewehrt. Misstrauisch wurde ich erst, als Du mich in Dein Haus führtest, anstatt hinter dasselbe auf eine Weide. Was sollte denn eine Kuh im Haus verloren haben? Ist nicht ein Haus, das eingerichtet ist, dass es die menschlichen Bedürfnisse befriedigt, für eine Kuh ganz und gar ungeeignet? Das wollte ich fragen, doch ich kam nicht dazu, denn Du führtest mich direkt ins Wohnzimmer.

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Schrotkugelperforation

Ich wollte meine Geschichte erzählen.
Ich lasse sie erzählen,
weil ich jetzt tot bin,
ermordet von einem Jäger.
Ich stand am Rande eines Feldes.
Die Treiber gingen hindurch
und scheuchten die Fasane auf.
Gerade vor mir
stieg einer in die Höhe.
Ich sah, wie der Jäger anlegte
und hörte den Schuss.
Die Schrotkugeln perforierten meinen Oberkörper.
Ich hätte diese Perforierung mit Stolz getragen,
als Zeichen und Mahnung,
wäre ich daran nicht gestorben.
Der Fasan kam davon.
Der Jäger zuckte mit den Schultern.
Ich hatte mich freiwillig in diese gefährliche Situation begeben.
Wo geschossen wird, wird auch getroffen.
Mitunter.
Diesmal war ich es.
Schade, dachte ich noch,
während ich verblutete.
Deshalb lasse ich meine Geschichte erzählen.
In der Ich-Form, als wäre ich es selbst.
Und mein Name ist Zoe.

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Der Jäger und sein Hund

Leise pfiff er vor sich hin. Die Welt war in Ordnung. Für den Jäger sowieso. Für seinen Hund noch. Max hieß er, der Hund, ein reinrassiger Deutsch Kurzhaar. „Wenn schon Hund, dann muss er aus einer hervorragenden Zucht stammen“, war sein Besitzer, der Jäger überzeugt, „Schließlich habe ich ihn nicht zum Spaß. All die Idioten mit ihren Kläffern, die für nichts zu gebrauchen sind, aber halt ach so süß sind. Nein, ein Hund, das war ein Tier, das einen Nutzen bringen musste. Fertig.“ Max hatte ihm vom ersten Tag an zufrieden gestellt. Nicht nur, dass er sehr gelehrig und folgsam war, er wusste auch, dass er nur auf ihn hören durfte. Seine Frau hatte es probiert, ihn zu verderben. Ebenso wie seine Kinder, aber dem hatte er ganz schnell einen Riegel vorgeschoben.

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Mord ist keine Tierquälerei

Lilli war zwei Monate alt, als sie bei der Familie einzog, die ihr für immer zu Hause sein sollte. Nun, das wurde es auch, wenn auch anders als gedacht. Zunächst war alles eitel Wonne. Der Herr des Hauses wollte sie, da er Jäger war, entsprechend erziehen und ausbilden, sobald sie alt genug dafür wäre. Bis dahin sollte sie Welpe sein dürfen, aber sie sollte auch nicht glauben, dass das Leben nur aus Spaß und Futter bestände. Nein, dafür würde sie auch arbeiten müssen. Natürlich wusste der Besitzer Bescheid darüber, wie ein Hund zu erziehen wäre und vor allem, dass man so früh wie möglich damit beginnen sollte.

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Alleingelassen

Timo rollte sich ganz fest zusammen, in der hintersten Ecke des Verschlages, in den man ihn gesperrt hatte. Die ersten Schneeflocken wogten sanft herab und er fror entsetzlich. Doch viel schlimmer als die Kälte war die Einsamkeit, die schreckliche Angst, nie wieder zu seiner Mama zu kommen. Dabei war er doch erst ganz kurz auf der Welt. Sollte er sich da nicht zu seiner Mama kuscheln, bei ihr trinken? Ein bisschen mehr rollte er sich ein. So weit es eben ging. Gut, sein Verschlag war dick mit Stroh ausgepolstert, aber die Kälte blieb trotzdem und gegen die Einsamkeit half auch die dickste Strohschicht nicht. Schon gar nicht gegen die Angst. Doch was war geschehen? Warum musste er da sein? Er hörte seine Mama rufen. Sie konnte gar nicht weit weg sein. Trotzdem war er da und sie dort.

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Von Jägerinnen und anderen mordlustigen Frauen

Immer mehr Frauen machen den Jagd- bzw. Angelschein, frönen also diesen mörderischen Hobbies ebenso wie die männlichen Kollegen. Warum ist das so? Warum werden immer mehr Frauen zu Mörderinnen? In dieser Episode versuche ich Antworten auf diese Fragen zu finden, die offiziellen und die, die gerne verschwiegen werden.

Hier kannst Du die Episode „Von Jägerinnern und anderen mordlustigen Frauen“ hören.

Weltgalgotag

Die Fédération Cynologique Internationale (FCI) anerkennt rd. 400 Rassen. Dennoch gibt es einen Weltgalgotag am 01. Februar. Galgos sind wunderbare Hunde, wie viele andere auch. Vor allem die Geschwindigkeit von 60 km/h, die sie erreichen können, ist beeindruckend, neben ihrem sanften Wesen und dem eleganten Erscheinungsbild. Ginge es allerdings nur danach, müsste es wohl für jeden einzelnen Hund einen Welttag geben, denn jeder zeichnet sich durch individuelle, besondere Eigenschaften aus. Warum es gerade einen Weltgalgotag gibt hat einen traurigen Hintergrund. Nicht von ungefähr wurde der 01. Februar gewählt, denn an diesem Tag endet die Jagdsaison in Spanien und läutet das Leid für tausende dieser Hunde ein.

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Nieder mit der Niederwildjagd!

Ein wunderschöner Herbsttag. Ich gehe spazieren, zwischen Feldern im Sonnenschein, als mir auffällt, dass viele Autos parken, in erster Linie Jeeps. Als ich an ihnen vorbei bin, entdecke ich die Besitzer*innen. In orangen Jacken stehen sie entlang eines Feldes. Ich möchte mir das näher ansehen, doch ein Schild hindert mich am Weitergehen. „Treibjagd. Durchgang verboten“ ist darauf zu lesen. Deshalb bleibe ich einfach stehen und beobachte. Da fangen die Treiber*innen an, durch das Feld zu gehen. Sie machen Lärm, damit sie das Wild den Jäger*innen vor die Flinte treiben. Die Tiere geraten in Panik. Sie versuchen zu fliehen, doch es gibt kaum ein Entrinnen. Sie sind umstellt. Gleichheit der Mittel sieht anders aus.

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Pelz ist Mord

Es ist ethisch vertretbar, wieder, heißt es, Pelz zu tragen. Nach fast 30 Jahren Aufklärungsarbeit, wird so viel Pelz verkauft wie nie zuvor. Und das obwohl Nerz-, Persianer- und Fuchsmantel schon lange aus unserem Straßenbild verschwunden sind. Sie gelten als Relikt. Trotzdem werden 140.000.000 Tiere jedes Jahr wegen ihres Pelzes umgebracht, 85% davon qualvoll in Tierfabriken. Im Frühjahr zur Welt gekommen, verbringen sie die wenigen Monate, die sie leben dürfen in engen Drahtgitterkäfigen, durch die die Exkremente einfach auf den Boden fallen und sie sich die Fußsohlen aufreißen. Zuletzt werden sie lebendig gehäutet oder durch Gas, Stromschlag oder Genickbruch getötet.

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Pelz in Österreich

Seit 2005, also mit Inkrafttreten eines bundesweiten Tierschutzgesetzes, sind Pelzfarmen in Österreich verboten. Die Erzeugung von Pelzen ist die eine Seite, der Handel damit die andere. Auch wenn es in Österreich keine Pelzfarmen mehr gibt, so wird doch weiterhin Pelz verkauft und verarbeitet. Fur industry beziffert die Höhe der Exporte an verarbeitetem Pelz mit € 7,3 Mill. für das Jahr 2017[1] . Das bedeutet, dass angenommen werden kann, dass zumindest ein Drittel dieses Wertes als Pelz importiert wird, denn das Fell der 60.000 Füchse[2], die angeblich von österreichischen Jäger*innen geschossen werden, fallen nicht unbedingt stark ins Gewicht.

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