Das Schwein im Gemeindebau

Frau M. sitzt am Fensterbrett im sechsten Stock in einem Gemeindebau irgendwo am Gürtel in Wien. Sie hat ein blutiges Messer in der Hand.

Die Autos rollen durch die Straßen.
Eine einzige, große Blechlawine.
Eine Lawine, die ab und zu anhält.
Dann rollt sie wieder an.
Träge und gleichgültig.
In den Autos sitzen Menschen.
Geschützt vom Blech um sie.
Dazwischen gehen Menschen.
Sie haben fast alle ein Ziel.
Und wenn nicht, dann tun sie so als ob.
Sie versuchen einander auszuweichen.
Sehen zu Boden.
Jede geht ihrem eigenen Leben nach.
Durchlavieren, zwischen den anderen.
Als wären sie Hindernisse, die es zu umschiffen gilt.
Schöne und Hässliche,
Dicke und Dünne,
Erfolgreiche und Erfolglose.
Von hier oben ist es egal.
Sie sehen alle aus wie Ameisen.
Kleine, hektische Ameisen.
Geschäftig und getrieben und verängstigt.
So verbringen sie ihr Leben, ihre Zeit.
Und sehen nicht wie sinnlos es ist.
In der Früh schließen sie die Türe und gehen hinaus.
Um irgendwo anders gehen sie hinein.
Sie schließen eine Türe.
Türen werden sorgfältig geschlossen.
Damit niemand sieht was dahinter passiert.

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„Eine Ratte ist ein Schwein ist ein Hund ist ein Junge“ (Ingrid Newkirk)

„Alles, was missverstanden werden kann, wird auch missverstanden“, sollte ein weiteres Axiom der Kommunikation lauten oder zumindest als Mahnung mitgegeben werden, denn eigentlich kann man alles, das nur ein wenig Inhalt hat, so drehen, dass der Inhalt bewusst entwertet oder umgekehrt wird. So ergeht es auch mit dem Satz der PETA-Gründerin Ingrid Newkirk „Eine Ratte ist ein Schwein ist ein Hund ist ein Junge“. Ganz abgesehen davon, dass es sich dabei um eine höchst komprimierte Aussage über das Wesen des Lebendigen handelt, wohl auch ein wenig plakativ, aber in der Grundessenz völlig einsichtig, so man denn ein Einsehen haben will. Nun ist es aber durchaus Usus die Sätze gerade von jenen, die sich als Anwält*innen unser nicht-menschlichen Mitgeschöpfe verstehen, zu boykottieren.

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Die Zukunft ist vegan (4): Feminismus ist vegan

Was hält uns davon ab, ein Leben als selbstverständlich anzunehmen, das so gestaltet ist, dass kein Lebewesen unnötig leidet? Dabei ist der Tod am Schlachthof oder auch bei der Hausschlachtung, was aufs selbe herauskommt, weil dieses Mitgeschöpf auf jeden Fall tot sein wird, nur die Spitze des Eisberges. Bevor es zu diesen grauenhaften Morden kommt, müssen diese Lebewesen Monate, wenn nicht Jahre der Misshandlung und Ausbeutung überstehen. Gerade die weiblichen Vertreterinnen kommen zum Handkuss.

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