Mit offenen Augen

Mit offenen Augen erkennt man
den Betrug, der hinter den schönen Bildern steckt,
den Verrat, der uns angetan wird mit lächelnden Gesichtern,
die Dreistigkeit, die uns die schönen Fassaden einreden,
damit wir nicht dahinter sehen,
die Bilder nicht zerreißen,
die Tore und Türen nicht öffnen,
hinter denen sich das Leid und Schmerz,
die Verrohung und die Ausnutzung verbergen,
in den Häusern und Zimmern,
den Hinterhöfen und Gärten,
den Ställen und Laboren,
den Zwingern und Käfigen,
denn mit offenen Augen ist es schwer, nicht zu sehen.

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Tierleid ist überall

Es war meine erste Auszeit seit Langem, genauerhin, seit vier Jahren. Irgendwie ist immer etwas dazwischen gekommen, das mich bewogen hat, doch auf einen Urlaub zu verzichten, aber jetzt war es so weit, alles gebucht und vor mir lagen vier Tage Entspannung und Entkoppelung, kein Handy, kein Laptop, nur die Welt entdecken und Spaß haben. Einfach mal durch die Gassen schlendern und wenn man genug hat vom Schlendern, auf einen Kaffee einkehren oder ein Bier oder aufs Meer schauen oder auf einen Baum. Lachen, Nachdenken, Träumen, Gemeinsam, nicht mehr. Mit vollem Einsatz unproduktiv und nutzlos sein. Das habe ich mir vorgenommen und es ist mir auch gelungen. Wichtig daran ist, dass man weit genug weg ist vom Gewohnten und vom Alltag. 1800 km weit war ich weg.

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Wenn Du sehen würdest, was ich sehe

Es ist Dein freier Tag. Du sitzt mit Wonne auf der Terrasse und genießt Dein Frühstück. Kaffee mit Milch, Eier, Schinken und Gebäck. All das schmeckt so gut. Dein Partner ist bei Dir. Die Kinder springen im Garten herum. Ihr genießt den Sonnenschein und schmiedet Pläne für den Tag. Die Welt steht Euch offen. Wollen wir einen Ausflug machen? Aber wohin? Ins Freibad vielleicht oder in den Zoo oder eine Wanderung durch den Wald? Nein, der Wald darf es nicht sein. Du siehst die Kinder schon jammern. Das ist doch viel zu langweilig. Dann doch lieber in den Zoo. Wer weiß, wie sich das Wetter entwickelt. Da ist es Dir zu unsicher, das mit dem Freibad. Du siehst es vor Deinem geistigen Auge. Ihr würdet an den Käfigen vorbeischlendern. Zu Mittag werdet ihr Euch ein gutes Essen im Restaurant des Zoos gönnen. Du denkst daran, dass es da jetzt sogar Krokodilsteaks gibt. Wie amüsant. Als erst sieht man die Tiere in echt und kurz darauf isst man sie. Schließlich werden Schweine auch nicht anders behandelt. Das ist es was Du siehst.

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„Lasst uns Veganer triggern“

„Ich will wieder einmal Veganer triggern“, schrieb er und als Behelf diente das Bild von einem Steak. Das fand er dann lustig. Eigentlich wollte er Veganer*innen ärgern. „Das macht so Spaß, wenn sie sich aufregen über ein Stück Fleisch“, meinte er eigentlich damit, aber das hört sich viel zu altbacken an, triggern macht mehr Spaß, denn es klingt so englisch. Dabei bedeutet triggern eigentlich nichts anderes, als etwas auszulösen wie einen Affekt, eine Empfindung etc. Das klingt schon weniger nach lustvoller Befriedigung eines kindischen Bedürfnisses. Aber wahrscheinlich meint er gar nicht triggern, sondern er will Veganer*innen, ethisch motivierte Veganer*innen, die mit den anderen Lebewesen mitleiden und deshalb alles dafür tun, was in ihrer Macht steht, kein Leid zu verursachen, ärgern. Auch das hat der Schreibende nicht verstanden, denn in seiner Sicht sind es wohl nichts weiter als moralinsaure Kostverweigerer, die in Panik verfallen, wenn ihnen ein Stück Kadaver gezeigt wird. Was für ein verengtes Weltbild muss man haben, dass es einem einen Kick gibt, mit dem Leiden anderer zu prahlen.

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Justiz-Missbrauch

Jetzt liegst Du warm und gemütlich im Stroh, hast genügend Platz und darfst raus auf die Weide. Vor einigen Tagen war das noch ganz anders. Da lebtest Du auf engstem Raum auf verdreckten Vollspaltenböden mit vielen anderen Leidensgenoss*innen. Deine Wunden, die durch die scharfen Spalten verursacht wurden, aber auch durch Deine Artgenoss*innen, die an Dir herumknabberten, weil Du zu den schwächeren zähltest und ihnen schlicht fad war, so ganz ohne Ablenkung und Beschäftigungsmöglichkeit. Dabei verwenden Schweine den Großteil ihrer Zeit darauf mit Lust und Freude, ihre Umgebung auszukundschaften. Aber in diesen Dreckslöchern? Ein Schritt vor, einer zurück. Das war alles, was ihr tun konntet und dabei ständig den giftigen Ammoniakdämpfen Eurer eigenen Exkremente ausgesetzt, die sich unter den Spalten des Bodens sammelten und die nie entfernt wurden, zumindest die paar Monate, die ihr hättet leben dürfen. Du warst auch total verdreckt, doch das ließ sich abwaschen, nur die Wunden, die Dein Körper trägt, zeugen noch von dieser schweren Zeit. Endlich wurde der Stall geschlossen und Du kamst hierher, wo Du den Rest Deines Lebens in Ruhe und Frieden leben darfst. Fridolin habe ich Dich genannt.

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Ignoranz

Klimawandel, Artensterben und verhungernde Menschen – es gibt so viele Probleme, die wir vereint angehen sollten. Manche sind offen dafür und auch bereit sich einzusetzen, andere scheinen die Probleme nicht einmal zu sehen, nichts davon wissen zu wollen. Der Grund, den ich dafür ausgemacht habe, ist Ignoranz. Ich will ein wenig die Hintergründe beleuchten und einen Weg aufzeigen, diese Ignoran zu überwinden. Vielleicht habt Ihr auch Ideen. Dann würde ich mich auf Eure Gedanken freuen an hello@novels4u.com

Hier kannst Du die Episode „Ignoranz“ hören.

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Die Zukunft ist vegan (1): Stufen der Wahrheit

Mitten in der Nacht, irgendwo in Holland. Die Zimmertüre eine Tierrechtsaktivistin wird aufgebrochen, wohlgemerkt von der Exekutive, und sie selbst wird festgenommen, ihr Auto beschlagnahmt. Die Begründung, die Polizei hatte so ein Gefühl. Keine Begründung, keine Verdachtsmomente.

Szenenwechsel ins schöne Österreich. Bei einer Jagdbeobachtung, wohlgemerkt von einem öffentlichen Forstweg und außerhalb des eigentlichen Jagdgebietes aus, wird ein Aktivist von den Jagdhelfern niedergeschlagen, gewürgt und seiner Kamera beraubt. Die Richterin meinte, dieser Aktivist hätte doch nur Theater gespielt und die Angreifer wurden freigesprochen.

Ebenfalls in Österreich erhält ein Aktivist Drohbriefe von Jägern, die meinen, sie hätten noch eine Schrotladung für ihn übrig und sie würden sein Haus anzünden. Im Normalfall wäre dies wohl eine gemeingefährliche Drohung gewesen. Da es sich um einen Tierrechtsaktivisten handelt, scheint kein Handlungsbedarf zu bestehen.

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