Tag der Mutter

Muttertag – Tag der Mutter, ihr Ehrentag
Frühstück wird für sie gemacht, wahlweise ans Bett gebracht
Schinkelsemmel, weiches Ei, Kaffee mit Milch
„Wie schön ist es doch, meine Kinder um mich zu haben“, denkt sie,
„Miteinander zu sein, vielleicht machen wir einen Ausflug“.
Und während sie Mutter sein darf,
d.h. mit ihren Kindern sein darf,
denkt sie nicht daran,
dass es Millionen Mütter auf der Welt gibt,
denen genau in diesem Moment das Miteinander
mit ihren Kindern verwehrt wird,
die zum Gebären gezwungen,
niemals Mütter sein dürfen,
wegen Schinkensemmel, weichem Ei und Kaffee mit Milch.

Für den Schinken, der so lecker schmeckt,
wird die Schweinemutter besamt, künstlich,
wenn die Zeit der Niederkunft kommt,
wird sie in eine sog. Abferkelbox gesteckt,
ein Metallgehäuse, das gerade so groß ist,
wie sie selbst,
in der sie sich nicht einmal umdrehen kann,
so dass die Babies aus ihr herauspurzeln,
ohne, dass sie sich kümmern kann.
Von Anfang an sind die Kleinen auf sich allein gestellt.
Müssen die Zitzen finden,
um zu trinken.
Meistens sind es mehr Babies als Zitzen.
Die es nicht schaffen,
verhungern, verdursten.
Eine Mutter, die dabei zusehen muss,
wie ihre Babies neben ihr vegetieren und krepieren.
In der Natur,
da hätte sie ihnen ein Nest gebaut,
sie liebevoll umsorgt,
mit ihnen gekuschelt,
in der Erde gewühlt und gespielt.
Sie hätte ihnen Schlaflieder gesungen.
Doch hier,
eingepfercht in einem körperengen Käfig,
darf sie gebären,
aber niemals Mutter sein.
Macht ja nichts,
wenn die Schinkensemmel schmeckt.

Für das Frühstücksei, das die Mama so gerne isst,
werden Hühnermamas gezwungen
jeden Tag ein Ei zu legen.
Zehn Mal so viele wie in der Natur.
Das kostet Substanz.
Nach einem Jahr sind ihre Kräfte aufgezehrt.
Sie landen im Suppentopf.
Es ist nichts mehr mit ihnen anzufangen.
Sie legen Eier,
weil sie ihr Nest vollbekommen wollen,
doch wie soll das gehen,
wenn es ihnen jeden Tag weggenommen wird.
Es ist ein Akt der Verzweiflung.
Ein Nest,
das sie nie haben werden,
niemals in Ruhe brüten
und ihre Babies ausschlüpfen sehen,
sie in die Geheimnisse des Huhnseins einzuführen.
Niemals wird sie die Kleinen unter ihren Flügeln bergen
und sie aufwachsen sehen.
Stattdessen kommen sie unter eine Wärmelampe.
Kaltes Ausbrüten, trotz der Wärme.
Dann, wenn sie ausgeschlüpft sind,
kommt die Hälfte von ihnen in den Schredder,
weil sie als männliche Küken nutzlos sind.
Sie darf Eier legen,
aber niemals Mutter sein.
Macht ja nichts,
wenn man das Frühstücksei so gerne isst.

Für die Milch im Kaffee,
wird die Kuhmama künstlich besamt,
jedes Jahr,
denn eine Kuh gibt nicht Milch,
weil sie eine Kuh ist,
sondern weil sie eine Mutter ist.
Ihr Körper produziert das Essen für ihr Baby,
doch nun hat der Mensch beschlossen,
dass das Baby keine Milch bekommen darf,
weil er sie für sich haben will,
alles für sich.
Deshalb werden die Babies gleich nach der Geburt
von der Mutter weggerissen.
Wahlweise einsam in kleine Boxen gesteckt.
Sie bekommen minderwertigen Milchaustauscher.
Wenn sie Mädchen sind.
Bestimmt dazu,
in die Fußstapfen ihrer Mütter zu treten.
Wenn sie Buben sind,
die keine Milch geben können,
kommen sie auf Transporter,
unversorgt, verängstigt,
um tausende Kilometer weit transportiert zu werden.
Und die Mutter schreit nach ihren Babies,
tagelang.
Sie kann es nicht verstehen.
Warum darf sie nicht bei ihnen sein?
Warum darf sie ihnen kein Nest bauen,
sie umsorgen und ihnen ihre Milch geben?
Die Kälberboxen stehen ganz in ihrer Nähe.
Sie kann ihr Baby hören,
aber sie kann nicht zu ihm.
Sie ist verzweifelt,
wie jede Mutter,
der ihr Baby weggenommen wird.
Milch muss sie produzieren,
Gezüchtet darauf, zehn Mal so viel Milch zu geben,
als ihr Baby bräuchte.
Ihr Körper ist ausgezehrt.
Sie kann gar nicht genug fressen,
um den enormen Energieaufwand zu decken.
Nach durchschnittlich vier Jahren
kann sie es nicht mehr leisten.
Sie wird aussortiert,
weit vor der Zeit.
Sie durfte niemals Mutter sein,
auch wenn sie ständig gezwungen wird zu gebären.
Macht ja nichts,
wenn die Milch den Kaffee so lecker macht.

Und so träume ich von einer Welt,
in der keiner Mutter mehr ihre Babies weggenommen werden,
keine Frau mehr gezwungen wird,
als Gebär- oder Erzeugungsmaschine zu fungieren,
so dass auch für alle Muttertag ist,
jeden Tag im Jahr.

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2 Gedanken zu „Tag der Mutter

  1. oma99

    „Und so träume ich von einer Welt,
    in der keiner Mutter mehr ihre Babies weggenommen werden,
    keine Frau mehr gezwungen wird,
    als Gebär- oder Erzeugungsmaschine zu fungieren,
    so dass auch für alle Muttertag ist,
    jeden Tag im Jahr.“

    Ja.
    Genau Dies!

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