Weltgalgotag

Die Fédération Cynologique Internationale (FCI) anerkennt rd. 400 Rassen. Dennoch gibt es einen Weltgalgotag am 01. Februar. Galgos sind wunderbare Hunde, wie viele andere auch. Vor allem die Geschwindigkeit von 60 km/h, die sie erreichen können, ist beeindruckend, neben ihrem sanften Wesen und dem eleganten Erscheinungsbild. Ginge es allerdings nur danach, müsste es wohl für jeden einzelnen Hund einen Welttag geben, denn jeder zeichnet sich durch individuelle, besondere Eigenschaften aus. Warum es gerade einen Weltgalgotag gibt hat einen traurigen Hintergrund. Nicht von ungefähr wurde der 01. Februar gewählt, denn an diesem Tag endet die Jagdsaison in Spanien und läutet das Leid für tausende dieser Hunde ein.

Wegen ihrer Schnelligkeit und ihrer Fähigkeit, eigenständige Entscheidungen treffen zu können, werden sie in Spanien, vor allem Süden in Regionen wie Kastilien-La Mancha, Kastilien und Leon, Madrid und Andalusien für die Hasenjagd gezüchtet, wobei sie in solchen Maßen erzeugt werden, dass sie kaum etwas wert sind. In Hinterhöfen, Verschlägen, ohne ausreichende Versorgung, schon gar keiner tierärztlichen, werden sie wie Fabriksware hergestellt. Schon nach der Geburt werden die besten bzw. vielversprechendsten ausgefiltert. Der Rest landet zumeist auf dem Müll. Sie werden behandelt wie alle anderen sog. Nutztiere auf der Welt. Bei den Jagden werden Wettkämpfe ausgetragen. Diese werden von Verbänden wie der FEG (Federación Español de Galgos) organisiert, wobei bei den landesweit ausgetragenen Meisterschafen dem Sieger der Königspokal nebst ansehnlicher Prämie winkt. Daneben gibt es allerdings eine Vielzahl an inoffiziellen Wettkämpfen, die privat organisiert werden. Auch hier ist viel Geld im Spiel und das Ansehen des Züchters. Wenn die Hunde nicht mehr die gewünschte Leistung bringen bzw. am Ende der Jagdsaison nicht mehr benötigt werden, werden sie grausamst entsorgt. Eine besonders perfide Tötungsart, das sog. „Klavierspielen“, bei dem Tiere, die ihren Züchtern „Schande“ bereiteten, so an einem Baum aufgehängt wurden, dass ihre Zehenspitzen gerade den Boden berührten, so dass die Hunde panisch auf und ab tippelten, was an Klavierspielen gemahnte, konnte eingedämmt werden. Das ändert aber nichts daran, dass nach wie vor tausende von diesen Tieren am Ende der Saison entsorgt werden. Nach wie vor werden viele von ihnen erhängt, was übrigens früher für ein hohes Ansehen des Besitzers sprach. Gängig ist es allerdings auch, sie einfach verhungern zu lassen oder sie mit gebrochenen Beinen ins Meer zu werfen.

Man könnte sich nun darauf herausreden, dass es eben nach wie vor Traditionen auf der ganzen Welt gibt, die Tiere für die absurdesten Zwecke nutzen. In der sog. Intensivtierhaltung geht es ihnen letztlich auch nicht besser. Deshalb ist es eigentlich perfide, das Leid dieser Kreaturen besonders hervorzuheben. Einerseits wird es Zeit, dass solche Traditionen so weit geächtet werden, dass sie nicht mehr durchgeführt werden, denn mit dem Prestige fällt auch der Anreiz. Andererseits ist es letztlich egal, welche Spezies misshandelt wird. Dahinter steckt immer derselbe Gedanke, dass der Mensch das Recht hat, andere Lebewesen für seine Zwecke zu nutzen. Ganz gleich in welcher Form die Ausbeutung stattfinden, wir dürfen nicht aufhören auf das Unrecht hinzuweisen, dass Tiere nicht für uns da sind, sondern mit uns, dass man Leben nicht besitzen und nicht nutzen darf. Die Wurzel all diesen Übels liegt in den Rechten, die sich der Mensch selbst verleiht mit Lebewesen umgehen zu dürfen, wie es ihm gerade beliebt. Erst, wenn wir es schaffen zu vermitteln, dass jedes Leben einen Wert an sich und niemals einen Zweck darstellt, wird es möglich sein aus der Tierausbeutungsmaschinerie auszubrechen und ein gesundes, für alle lebensfreundliches Miteinander zu erreichen. Der Mensch braucht die Tiere weder für sein Überleben, noch für seine emotionale Stabilisierung, noch für seinen Spaß, aber er braucht die Natur und eine funktionierende Artenvielfalt für sein eigenes Überleben. Das Ende der Tierausnutzungswirtschaft wäre der Anfang eines gedeihlichen Miteinander zwischen Mensch und Natur. Deshalb ist es wichtig, an diesem Tag speziell auf das Leid dieser Hunde aufmerksam zu machen, so wie an jedem anderen Tag auf das aller anderen Tiere in einer globalen Gesellschaft, die keine Probleme mit Versklavung und Massenmord hat.

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